SWOT-Analyse

Die SWOT-Analyse steht als Akronym für Strength (Stärken), Weakness (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Risiken). Sie ist ein strukturiertes Instrument, das Organisationen, Unternehmen und Einzelpersonen dabei hilft, ihre Position in einem dynamischen Umfeld zu verstehen und ihre strategische Ausrichtung entsprechend anzupassen. Die Analyse basiert auf der Identifizierung von internen Stärken und Schwächen sowie externen Chancen und Risiken. Seit ihrer Entwicklung hat sie sich zu einem weit verbreiteten und fundamentalen Instrument in der strategischen Planung entwickelt.

IN WELCHEN BEREICHEN KANN MAN SWOT-ANALYSEN EINSETZEN?

Die Anwendungsbereiche von SWOT-Analysen sind vielfältig. Sie sind zu einem unverzichtbaren Werkzeug in der Welt des Managements geworden, da sie Unternehmen dabei helfen, ihre strategischen Entscheidungen auf einer soliden Grundlage zu treffen. Doch die Anwendungsgebiete dieser Analysen reichen weit über die traditionelle Geschäftsstrategie hinaus.

In der strategischen Geschäftsplanung sind sie besonders verbreitet, um interne Stärken und Schwächen sowie externe Chancen und Risiken zu analysieren und so klare strategische Ziele zu formulieren. Unternehmen nutzen diese Analysen, um ihre Position im Markt zu stärken, Wachstumschancen zu identifizieren und Risiken proaktiv zu managen.

Aber auch in der Produktentwicklung kann eine SWOT-Analyse dazu beitragen, die besten Wege zur Differenzierung zu finden. Die Analyse identifiziert hier, welche Stärken am besten mit den Anforderungen des Marktes in Einklang stehen und wie mögliche Schwächen minimiert werden können.

Im Finanzbereich können SWOT-Analysen dazu beitragen, finanzielle Stärken und Schwächen zu identifizieren, Chancen für Investitionen zu erkennen und potenzielle Risiken in der Wirtschaftsumgebung zu managen. Dies ist entscheidend für eine fundierte Finanzplanung und ein effektives Risikomanagement.

Im Personalmanagement unterstützt die SWOT-Analyse Unternehmen dabei, ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern. Stärken wie eine positive Unternehmenskultur können betont werden, während Schwächen, z. B. begrenzte Entwicklungsmöglichkeiten, proaktiv angegangen werden können. Chancen und Risiken auf dem Arbeitsmarkt können ebenfalls identifiziert und strategisch angegangen werden.

Anwendung der SWOT-Analyse im Employer Branding

Da Cake Consulting Unternehmen dabei hilft, sich als attraktive Arbeitgeber zu positionieren, werden wir uns im Folgenden auf SWOT-Analysen im Bereich des Employer Brandings fokussieren und hier die Besonderheiten herausarbeiten.

Ziel von SWOT-Analysen im Kontext Employer Branding

Die SWOT-Analyse ist mehr als eine einfache Bestandsaufnahme von Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken.

Ihr primäres Ziel liegt in der Durchführung einer umfassenden strategischen Bewertung des Arbeitgebers. Sie bildet die Grundlage dafür, Prioritäten zu setzen und strategische Ausrichtungen zu definieren. Arbeitgeber können damit fundierte Entscheidungen darüber treffen, welche Attraktivitätsfaktoren verstärkt, welche Arbeitsmarktchancen sie verfolgen und welche Risiken und Schwächen sie managen müssen.

Welche Grundlage braucht es für eine SWOT-Analyse?

Die SWOT-Analyse kann nicht als alleinstehendes Werkzeug in beispielsweise einem Brainstorming angewandt werden, da die Marktumstände, Zielgruppenanforderungen oder Ist-Zustände im Unternehmen oft viel zu komplex sind, um sie durch einfache Fragestellungen zu beantworten. Eine solide Wissensgrundlage über externe und interne Gegebenheiten ist notwendig, um eine genaue Sicht auf die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken eines Arbeitgebers zu bekommen. Nur so ist eine nachhaltige Employer-Branding-Strategie sinnvoll und erfolgreich zu entwickeln.

Folgende ergänzende Analysen können als Basis für eine SWOT-Analyse für Arbeitgeber sinnvoll sein:

Marktanalysen
Bevor eine SWOT-Analyse durchgeführt wird, ist es hilfreich, den Arbeitsmarkt zu verstehen. Welche Trends, Entwicklungen und Chancen bietet der Markt?
Wettbewerbsanalysen
Welche Marktteilnehmer gibt es? Welche Stärken und Abgrenzungsmöglichkeiten gibt es für das eigene Unternehmen?
Zielgruppenanalysen
Welche Erwartungen haben die Zielgruppen der Zukunft an Arbeitgeber? Welches Zielgruppenpotenzial kann (neu) identifiziert werden und wo sind die größten Risiken zu sehen?
Interne Analysen
Wo liegen die Stärken des Unternehmens? Wo die Schwächen? Wie ist die Unternehmenskultur und wie steht es um die Arbeitsbedingungen?

In der identitätsbasierten Arbeitgebermarkenentwicklung ist eine SWOT-Analyse unumgänglich. Die Besonderheit in diesem Zusammenhang: Wir müssen einen besonderen Fokus auf die interne Analyse legen. Diese unterteilen wir daher in der Regel in eine Dokumentenanalyse und Identitätsanalyse. In der Dokumentenanalyse werden vorhandene Fakten wie Unternehmens- und HR-Kennzahlen, Strategien & Ziele und Kommunikationsmaßnahmen analysiert. In der Identitätsanalyse betrachten wir mithilfe von Interviews, Workshops oder Befragungen mit Management und Mitarbeitenden detailliert die Zukunft und den Status quo des Arbeitgebers. Wir werfen einen detaillierten Blick auf die Unternehmenskultur, die Mitarbeiterzufriedenheit und Attraktivität des Arbeitsumfeldes.

Die vier Dimensionen der SWOT-Analyse für Arbeitgeber

Diese Analyseergebnisse sind in ihrer Komplexität für die daraus abzuleitenden Entscheidungen und Konsequenzen nur begrenzt hilfreich. Hier kommt die große Stärke der SWOT-Analyse zum Tragen. Denn erst durch die vereinfachte Kategorisierung in vier Teilbereiche und die übersichtliche Darstellung in einer Matrix mit diesen vier Quadranten wird es möglich, fundierte Handlungspotenziale und sinnvolle Strategien abzuleiten.

1. Stärken (Strengths)

Die erste interne Kategorie beschreibt die Stärken (Strengths) des Arbeitgebers. Dies umfass alles, was dem Unternehmen einen Vorteil gegenüber anderen verschafft. Es werden unter anderem folgende Fragen beantwortet:

– Welche Stärken zeichnet das Unternehmen bzw. Arbeitgeber aus?

– Was hebt das Unternehmen vom Wettbewerb ab?

– Welche Stärken und Vorteile haben Mitarbeitende identifiziert?

2. Schwächen (Weaknesses)

Der dem gegenüberstehende Quadrant beinhaltet die Schwächen (Weaknesses) des Arbeitgebers, die sich aus der internen Analyse ergeben. Also alle internen Faktoren, die die Attraktivität des Arbeitgebers beeinträchtigen könnten. Hier beantwortet man z.B. folgende Fragen:

– Auf welche Schwächen muss der Arbeitgeber ein Augenmerk legen?

– Welche Ressourcen fehlen, um die Ziele zu erreichen?

– Welche Potenziale haben Management und Mitarbeitende herausgestellt?

3. Chancen (Opportunities)

Aus der externen Betrachtung heraus kann man den Quadranten unten links mit den Chancen (Opportunities) befüllen. Diese Faktoren können alle Gelegenheiten vereinen, die dem Arbeitgeber helfen können. Zum Beispiel:

– Welche unserer Eigenschaften sind bei unseren Zielgruppen beliebt?

– Von welchen Arbeitsmarkttrends können wir profitieren?

– Gibt es ungenutzte Zielgruppenpotenziale, die wir nutzen können?

4. Risikien (Threads)

Dem gegenüber stehen Risiken (Threats), die aus den externen Analysen erwachsen und zu berücksichtigen sind.

– Welche externen Faktoren haben einen negativen Einfluss auf den Arbeitgeber?

– Welche Marktentwicklungen behindern das Recruiting?

– Welche Vorteile haben die Wettbewerber?

Die Erkenntnisse werden drastisch reduziert, auf die kritischsten begrenzt und in den jeweiligen Quadranten einer solchen SWOT-Matrix eingetragen. Die SWOT-Analyse selbst ist ein sehr umfangreiches Dokument und findet in dieser Darstellung lediglich ihre zugespitzte Übersicht.

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Dann nehmen Sie Kontakt zu uns auf – wir beantworten Ihre Fragen gern und schauen gemeinsam mit Ihnen, wie auch Sie sich als Arbeitgeber attraktiv positionieren. Wir freuen uns auf Sie!

Antje Vogel
Prozess & Analyse
Diana Will
Strategie & Konzeption

Strategien für Arbeitgeberattraktivität auf Basis der SWOT-Analyse

Aus der SWOT-Analyse können Arbeitgeber sinnvolle Employer-Branding-Strategien ableiten, die das Potenzial des Arbeitgebers ausschöpfen und Chancen ergreifen.

SO-Strategie (Stärken-Chancen): „Ausbauen“
Sind besondere und herausragende Stärken vorhanden und liegen Chancen in den externen Faktoren, bietet es sich an, die eigenen Stärken zu nutzen, um die Chancen auszuschöpfen. Die Employer-Branding-Strategie stellt hier also das Alleinstellungsmerkmal in den Mittelpunkt und legt den Fokus aller Anstrengungen darauf, an den Stärken weiterzuarbeiten und diese auszubauen.
ST-Strategie (Stärken-Risiken): „Absichern“
Interne Stärken können auch genutzt werden, um externe Risiken zu mindern. Wenn beispielsweise der Wettbewerb um Fachkräfte intensiver wird, können Unternehmen ihre starke Mitarbeiterbindung nutzen, um das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren. Gezielte Mitarbeiterbindungsprogramme könnten eingeführt und in der Kommunikation betont werden.
WO-Strategie (Schwäche-Chance): „Aufholen“
Wenn Schwächen vorhanden sind, aber es externe Chancen gibt, geht es darum, die Schwächen zu minimieren, um Talente zu gewinnen. Beispiel: das Unternehmen hat bisher eine begrenzte Präsenz in Online-Bewerbungsprozessen gezeigt, während sich die Online-Jobbewerbung immer mehr durchsetzt. Durch die Implementierung von benutzerfreundlichen Online-Bewerbungsplattformen kann der Arbeitgeber Schwächen minimieren und gleichzeitig von den wachsenden Online-Rekrutierungsmöglichkeiten profitieren.
WT-Strategie (Schwäche-Risiken): „Vermeiden“
Bei besonders herausragenden internen Schwächen als auch externen Risiken ist es entscheidend, proaktiv vorzugehen, da hier ernste Gefahr droht. Hat das Unternehmen beispielsweise begrenzte Ressourcen für Schulungsprogramme, aber externe Risiken, die durch Fachkräftemangel verursacht werden, könnte eine Strategie sein, in kosteneffiziente Schulungslösungen zu investieren.

Fazit

Eine umfassende SWOT-Analyse ist im Kontext der Arbeitgeberattraktivität ein entscheidendes Instrument, um die einzigartigen Möglichkeiten und Herausforderungen zu verstehen, mit denen Unternehmen konfrontiert sind.

Die kluge Anwendung von SWOT-Analysen im Kontext der Arbeitgeberattraktivität ermöglicht es Unternehmen, ihre Einzigartigkeit zu betonen, Schwächen zu überwinden und sowohl Chancen als auch Risiken erfolgreich zu managen. Mit einer gezielten Umsetzung können Unternehmen nicht nur die besten Talente anziehen, sondern auch ihre Position als attraktiver Arbeitgeber festigen.

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