Ohne Moos nix los?!

Transparente Gehaltsangaben in Stellenanzeigen sind ein immer häufiger diskutiertes Thema im Arbeitsmarkt. Viele Unternehmen verzichten auf die Angabe von Gehältern, während andere diese Information bewusst einfügen. Ab Juni 2026 ist allerdings Schluss mit der Diskussion darüber – denn dann wird die Angabe des durchschnittlichen monatlichen Basisgehalts oder des durchschnittlichen Gesamtjahresgehalts zur Pflicht bei ausgeschriebenen Stellen. Und das finden wir super. Denn wir Cakes sind #proGehaltsangabe. Und heute erzählen wir Euch auch warum.

Der Wunsch der KandidatInnen.

Der wichtigste Grund vorweg: Die KandidatInnen empfinden die Gehaltsangabe in Stellenanzeigen auch als extrem wichtig, sogar am wichtigsten: Laut Trendence ist für 59,9 Prozent der Fachkräfte und 48,9 Prozent der Akademiker die Gehaltsangabe der größte Faktor, der beeinflusst, ob sich jemand bewirbt oder nicht. Natürlich spielen viele andere Faktoren rund um Werte, Unternehmenskultur und Arbeitsplatz ebenso eine ausschlaggebende Rolle. Aber wie es halt im Leben so ist: Ohne Moos nix los! Hier unsere Top-Argumente, warum wir glauben, dass es auch schon vor der Pflicht eine passende Kür ist, den Bewerbenden zu sagen, was gehaltstechnisch für sie im neuen Job drin ist.

Transparenz ist der Schlüssel zu Vertrauen.

Gehaltsangaben in Stellenanzeigen fördern eine offene und ehrliche Unternehmenskultur. Bewerbende schätzen es, wenn sie bereits im Vorfeld wissen, was sie finanziell erwarten können. Dies signalisiert, dass das Unternehmen als Arbeitgeber nichts zu verbergen hat und offen mit seinen potenziellen Mitarbeitern umgeht. Diese Transparenz stärkt das Vertrauen der KandidatInnen in das Unternehmen und ermutigt sie dazu, sich zu bewerben.

Zeitersparnis für Bewerbende und Unternehmen

Die Gehaltsangabe macht den Bewerbungsprozess effizienter: Wenn Gehaltsangaben bereits in der Stellenanzeige enthalten sind, sparen sowohl die BewerberInnen als auch die Personalabteilung wertvolle Zeit. Die KandidatInnen entscheiden sofort, ob das angebotene Gehalt ihren Erwartungen und Bedürfnissen entspricht und nur diejenigen, die mit dem Gehaltsniveau zufrieden sind, bewerben sich. Dies reduziert die Anzahl der unpassenden Bewerbungen und beschleunigt den gesamten Rekrutierungsprozess. Gleichzeitig bekommt der Arbeitgeber bei unzureichendem Budget ein direktes Feedback, weil er entweder keine oder sehr wenige Bewerbungen erhält und ggf. auch die Aussage von Bewerbenden, dass sie sich für Summe XYZ durchaus bewerben würden.

Erhöhen der Bewerberqualität.

Gehaltsangaben helfen dabei, die richtigen (also qualifizierte und motivierte) KandidatInnen anzuziehen. Bewerbende, die sich in Kenntnis der Gehaltsangabe bewerben, sind in der Regel ernsthaft an der Stelle interessiert. Und das nicht nur aufgrund eines emotionalen Bauchgefühls (oder zumindest nicht allein deshalb 😊), sondern auf Basis von Fakten. Dies führt zu einer höheren Qualität der Bewerbungen, da nur diejenigen, die mit den Konditionen zufrieden sind und das erforderliche Qualifikationsniveau mitbringen, tatsächlich den Bewerbungsprozess starten und ihn durchlaufen.

Fördern der Lohngerechtigkeit.

Gleiche Arbeit bekommt die gleiche Bezahlung: Durch das Veröffentlichen von Gehaltsangaben wird die Lohngerechtigkeit gefördert. Transparente Gehälter helfen, ein Diskriminieren zu vermeiden und die Gender-Pay-Gap zu reduzieren. Wenn alle Bewerbenden wissen, welches Gehalt ein Arbeitgeber für eine Position anbietet, wird es schwieriger, unfaire Gehaltsunterschiede aufgrund von Geschlecht, Herkunft oder anderen Faktoren zu rechtfertigen oder gar durchzusetzen. Zudem fördert eine transparente Gehaltsstruktur in diesem Zusammenhang auch ein positives Teamgefüge – denn das Unternehmen bringt den Mitarbeitenden, die bereits an Bord sind, so Wertschätzung entgegen. Alle wissen, was dem Arbeitgeber ihre Arbeit wert ist, unabhängig von Rekrutierungsdruck und Fachkräftemangel und auch unabhängig, ob ich schon Teil des Unternehmens bin oder nicht. Es ist ja nicht unüblich, neuen Mitarbeitenden für denselben Job ein deutlich höheres Gehalt zu zahlen, als den Mitarbeitenden, die diese Arbeit schon lange machen. Einfach, weil man eben gerade die Leute braucht. Eine Milchmädchenrechnung, wie mittlerweile eigentlich allen klar sein müsste.

Positives Unternehmensimage.

Offene Gehaltsangaben befeuern eine attraktive und vor allem transparente Arbeitgebermarke. Unternehmen, die Gehälter in ihren Stellenanzeigen transparent kommunizieren, zeigen, dass sie ein modernes und offenes Arbeitsumfeld bieten. Dies beeinflusst das Image des Unternehmens als Arbeitgeber absolut positiv und unterstützt die eigene Positionierung. Eine transparente Gehaltspolitik signalisiert auch, dass das Unternehmen Wert auf Fairness und die Zufriedenheit seiner Mitarbeitenden legt.

Vermeiden von Gehaltsverhandlungen.

Gehaltsangaben in Stellenanzeigen tragen auch dazu bei, gegebenenfalls unangenehme, zähe und für alle anstrengende Gehaltsverhandlungen zu vermeiden, denn ein solcher Arbeitgeber managt die Erwartungshaltung von Bewerbenden und Mitarbeitenden ganz bewusst. Wenn das Durchschnittsgehalt bereits im Vorfeld bekannt ist, wissen Bewerbende und Arbeitgeber genau, worauf sie sich einlassen. Dies vereinfacht und beschleunigt den Einstellungsprozess, da beide Seiten mit klaren Vorstellungen und Zielen in die Gespräche gehen.

Wettbewerbsfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt

In einem umkämpften Arbeitsmarkt sind Gehaltsangaben ein entscheidender Vorteil, um die Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern. Top-Talente haben oft mehrere Angebote zur Auswahl und transparente Gehaltsinformationen können den Ausschlag für oder gegen eine Bewerbung geben. Unternehmen, die ihre Gehälter offen kommunizieren, heben sich so von der Konkurrenz ab und gewinnen qualifizierte Fachkräfte schneller für sich. Vorausgesetzt, das budgetierte Gehalt ist fair und tatsächlich wettbewerbsfähig, ansonsten wird das Ganze schnell zum krassen Wettbewerbsnachteil. Zudem wichtig: der Arbeitgeber bzw. das Arbeitgeberimage ist ebenfalls mit Werten, Kultur und Positionierung ein Match für die KandidatInnen– denn das Geld allein wird das Ruder auf Dauer auch nicht herumreißen, wenn der Rest nicht zu den eigenen Vorstellungen und Erwartungen an den zukünftigen Job passt.

Erhöhen der Mitarbeitermotivation.

Ein klar definiertes und faires Gehalt hilft auch bei der Mitarbeiterbindung: Mitarbeitende, die wissen, dass ihr Gehalt transparent, fair und dem Jobprofil entsprechend festgelegt wurde, sind oft motivierter und zufriedener. Dies wirkt sich positiv auf ihre Arbeitsleistung und ihre Loyalität gegenüber dem Unternehmen bzw. den Arbeitgeber aus. Ein offener Umgang mit Gehältern fördert das Gefühl von Wertschätzung und Gerechtigkeit.

Fazit.

Transparente Gehaltsangaben in Stellenanzeigen bieten eine Vielzahl von Vorteilen, die sowohl für Bewerbende als auch für Arbeitgeber positiv sind. Sie fördern Transparenz, Vertrauen und Fairness, erhöhen die Qualität der Bewerbungen und tragen zu einer effizienten und angenehmen Rekrutierungserfahrung bei. Durch das Offenlegen von (angemessenen) Gehältern steigern Unternehmen ihre Attraktivität als Arbeitgeber und gewinnen langfristig motivierte und zufriedene Mitarbeiter.