12 überzeugende Gründe für Employer Branding

Die Herausforderungen für Personalabteilungen unabhängig von Branche, Größe oder Ausgangssituation, die wir hören, klingen in der Regel ungefähr so:

„Wir verändern uns aktuell und richten unser Unternehmen auf eine schnellere und digitalere Zukunft aus und werden daher unser Augenmerk auf eine andere Zielgruppe legen. Aber wir haben kein adäquates Auftreten nach außen, um diese Zielgruppe anzusprechen.“

„Wir expandieren. Brauchen also sehr schnell eine große Anzahl von neuen Mitarbeitern für einen neuen Standort. Dort kennt uns aber niemand.“

„Wir haben eine zu hohe Fluktuation. Die müssen wir rasch in Griff bekommen, sonst wandert zu viel Wissen ab!“

oder auch

„Wir sind aktuell als Arbeitgeber überhaupt nicht sichtbar. Das möchten wir ändern, wissen aber gar nicht, was wir sagen sollen.“

Good News! Alle Herausforderungen sind mit Employer Branding zu bewältigen. Aber: Mit Ausrichtung auf Nachhaltigkeit sind alle Herausforderungen auf keinen Fall ohne Employer Branding zu bewältigen. Schnelle Lösungspflaster helfen eventuell kurzfristig, werden aber auf Dauer mehr Ressourcen verschlingen und immer wieder an den Anfang des Problems zurückführen.

Welche 12 Gründe für Employer Branding auch das letzte Unternehmen überzeugen werden, haben wir zusammengetragen und in diesen Blogpost gepackt.

Employer Branding stärkt das Arbeitgeberimage

Grund Nr. 1 - Der Arbeitgeber bekommt ein Gesicht.

Durch den Prozess der Markenbildung, also das eigentliche „Employer Branding“, und das Ergebnis des Prozesses, nämlich die „Employer Brand“, wird sich das Unternehmen seines Standpunkts als Arbeitgeber bewusst. Und mit dem Unternehmen auch die Mitarbeitenden. Der Arbeitgeber bekommt Leben eingehaucht und kann wie ein Mensch betrachtet werden: mit seinen Werten, den Charaktermerkmalen ausmacht, seine Stärken und natürlich seinen Potenzialen. Nun kann die recht unemotionale Hülle „Wir haben einen Job zu vergeben“ mit Leben und Argumenten gefüllt werden. Potenzielle Kandidaten, aber auch die Mitarbeitenden selbst können, eine Verbindung aufbauen und sich mit dem Arbeitgeberprofil identifizieren. So überzeugt die Marke. Zu kommen. Und zu bleiben.

Grund Nr. 2 - Synergieeffekte zugunsten des Unternehmensimage

Employer-Branding-Maßnahmen definieren oder verbessern aber nicht nur das Arbeitgeberimage. Sondern auch das des Unternehmens selbst. Und beides wiederum hat positive Auswirkungen auf die Produkt- und/oder Dienstleistungsmarken. Hier sind großartige Synergien möglich.
Was hierbei nicht unterschätzt werden darf, ist der gegenteilige Effekt. Ein schlechtes Arbeitgeberimage oder auch überhaupt gar keines hat eben auch negative Auswirkungen auf das Unternehmen und seine Produkte bzw. Dienstleistungen, die es anbietet. Diese Synergieeffekte sind nicht zu umgehen. Also sollten sie zum Vorteil genutzt werden.

Grund Nr. 3 - Abgrenzung zum Wettbewerb

Employer Branding hat wie jede Marke zum Ziel, sich vom Wettbewerb durch Einzigartigkeit abzugrenzen. Im ersten Schritt des Prozesses wird die Wettbewerbsanalyse enorme Erkenntnisse bringen. Die Stärken, aber auch Schwächen und die Positionierung des Wettbewerbs, zu dem die Mitarbeitenden oder Kandidaten gehen, werden sichtbar gemacht. Und somit wird auch klar, mit welchen Stärken man sich von anderen relevanten Arbeitgebern abheben kann. Nur durch Einzigartigkeit und eine differenzierende Positionierung ist es zu schaffen, in den Köpfen der gewünschten Zielgruppen anzukommen und sich dort zu verankern.

Employer Branding verringert die Aufwände

Grund Nr. 4 - Sinkende Ressourcen für Rekrutierung durch besser Bewerber:innen-Qualität

Eine attraktive Arbeitgebermarke ist sich der eigenen Werte bewusst. Ein solcher Arbeitgeber kommuniziert klar und abgrenzend über das tägliche Leben und Erleben des Arbeitens und ist sich bewusst darüber, mit welchen Talenten man zusammenpasst. Nun können auch Bewerber:innen erkennen und entscheiden, ob dieses Unternehmen und seine Kultur zu ihnen passt. Je nach Ausgangslage des Unternehmens kann es dabei schonmal vorkommen, dass die absolute Anzahl an Bewerbungen (leicht) zurückgeht. Dafür erreicht die Personalabteilungen aber die richtigen Bewerbungen. Daraus folgt: weniger Aufwand bei der Auswahl der passenden Bewerber.

Grund Nr. 5 - Employer Branding führt zu mehr Initiativbewerbungen

Durch Employer Branding liegen die richtigen Argumente zur Ansprache der richtigen Kandidat:innen nun auf einem Silbertablett. Diese werden über die zielgruppenaffinen Kanäle auch außerhalb von konkreten Rekrutierungsaufgaben sichtbar gemacht. Und das wird dazu führen, dass die Initiativbewerbungen auf mittelfristige Sicht steigen werden. Denn die passenden Talente haben ja erkannt, dass dieser Arbeitgeber der Richtige für sie ist. Mehr Initiativbewerbungen = größerer Bewerberpool, aus dem das Unternehmen bei Bedarf schöpfen kann. Und ganz nebenbei sinkt dadurch auch die Time-to-Hire-Kennzahl.

Grund Nr. 6 - Weniger externe Aufträge nötig

Die Qualität der Bewerber ist verbessert (Grund Nr. 4) und der Bewerberpool füllt sich zunehmen (Grund Nr. 5) – beides bedeutet, dass das Recruiting weniger häufig auf externe Dienstleister zurückgreifen muss oder zumindest die Media-Aufwände minimiert werden können. Das wiederum reduziert die Zeitressourcen der Personalabteilung, die diese Zeit in Mitarbeiterentwicklung oder Mitarbeiterbindungsmaßnahmen investieren könnten.

Grund Nr. 7 - Mitarbeiterempfehlungen steigen

Employer Branding stärkt die emotionale Verbundenheit der Mitarbeitenden mit dem Arbeitgeber. Sie identifizieren sich mit den Zielen, den gemeinsam definierten Werten und stehen hinter dem Ergebnis des ganzen Arbeitgebermarkenentwicklungsprozesses. Sie sind überzeugt. Und überzeugte Mitarbeitende tun nun mal das, was überzeugte Mitarbeitende so tun: sie empfehlen den Arbeitgeber weiter. Je einfacher es ihnen dabei gemacht wird, eine Empfehlung auszusprechen bzw. Bewerbungen aufgrund dessen einzureichen, desto schneller und kostengünstiger können offene Positionen im Unternehmen besetzt werden. Vergessen wir nicht: Mitarbeiterempfehlungen sind die nachhaltigste Rekrutierungsquelle. Also ran an den Speck.

Mitarbeiter als Markenbotschafter Employer Branding Antje Apitz Cake Consulting

Employer Branding senkt die Kosten

Grund Nr. 8 - Kosteneinsparungen durch geringere Aufwände

Natürlich ist der Entwicklungs- und Positionierungsprozess einer attraktiven Arbeitgebermarke nicht kostenlos. Es bindet Ressourcen im Unternehmen auf einen längeren Zeitraum und verursacht Kosten, indem es zusätzlich externe Hilfe durch Berater oder Agenturen mit an Bord holt. Allerdings sind die Einsparpotenziale eindeutig: Bessere Bewerber:innen-Qualität (Grund Nr. 4), geringere Dienstleister- und Mediakosten (Grund Nr. 6) oder umfangreichere Bewerberpools (Grund Nr. 5) sparen nicht nur Zeit, sondern auch ganz konkret Kosten ein. Das freigewordene Budget kann dann für sinnvolle Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung oder -entwicklung investiert werden. Employer Branding ist also eine Investition in die Zukunft.

Grund Nr. 9 - Steigerung der Produktivität

Ist eine authentische, starke und attraktive Arbeitgebermarke vorhanden, steigt die Identifizierung mit dem Unternehmen und somit auch die Überzeugung. Das wiederum erhöht die Loyalität und das Engagement der Mitarbeitenden für das Unternehmen und seine Ziele. Es zeigt sich ein Anstieg der Motivation und Effizienz, der zwangsläufig zur Produktivitätssteigerung führt.

Grund Nr. 10 - Wissen bleibt an Bord

Kündigen Mitarbeitende, in deren Wissensstand das Unternehmen über Jahre investiert hat, geht nicht nur wertvolles Wissen verloren. Im schlimmsten Fall kann dies enorme negative Auswirkungen auf die Innovationsfähigkeit und die Kernkompetenzen des Unternehmens haben. Das fehlende Know-how müssen Arbeitgeber durch andere oder neue Mitarbeitende wiederaufbauen oder zurück an Bord holen. Employer Branding verfolgt unter anderem das Ziel, die Mitarbeiterbindung zu erhöhen, also Fluktuation zu verringern. Ein Weg, um wertvolles Know-how zu sichern.

Mitarbeiter als Markenbotschafter Employer Branding Antje Apitz Cake Consulting

Employer Branding verbessert die Zufriedenheit

Grund Nr. 11 - Mitarbeiterbeziehungen verbessern sich

Der Prozess der Arbeitgebermarkenentwicklung ist schon an sich als Mitarbeiterbindungsmaßnahme zu verstehen. Durch die gemeinsame Arbeit an einem Thema, welches alle Mitarbeitenden unmittelbar betrifft, werden die Beziehungen der Teilnehmenden und (bei entsprechender begleitender Kommunikation) aller anderen Mitarbeitenden enger und vertrauter. Man bekennt sich zu gemeinsamen Werten und entwickelt ein Verständnis für Ziele, sieht die Stärken des Arbeitgebers klarer. Man zieht gemeinsam an einem Strang. Dadurch findet ein Einschwören statt, das die Mitarbeitenden zufriedener zurücklässt und das Arbeitsklima verbessert.

Grund Nr. 12 - Krankenstände verringern sich

Unternehmen, die mit hohen Krankenständen zu kämpfen haben, stellen häufig fest, dass dies auch ein Indikator für die Zufriedenheit der Mitarbeitenden sein kann. Dabei gilt die einfache Rechnung: ist die Zufriedenheit hoch, geht der Krankenstand runter. Und umgekehrt. Durch Employer Branding wird den Mitarbeitenden Wertschätzung entgegen gebracht – ein Wert, der zur Verbesserung der Zufriedenheit beiträgt. Und somit auch die Krankenstände positiv beeinflussen kann.

Fazit: Pflicht statt Kür

Jeder der oben genannten Gründe ist es wert, über die eigene Arbeitgeberattraktivität nachzudenken. Alle Gründe zusammen lassen nur einen Schluss zu: Employer Branding ist schon lange keine Kür mehr. Es ist Pflicht für jedes Unternehmen. Unabhängig von Branche, Größe oder Ausgangssituation.