Employer Branding in Krisenzeiten
EMPLOYER BRANDING IN KRISENZEITEN Der Satz, der hängen bleibt: „Haben wir derzeit nicht ganz andere Probleme?“ Ein Satz, der nicht…
Storytelling beschreibt die Kunst, Inhalte über erzählerische Elemente statt rein sachliche Informationen zu vermitteln – Storytelling im Employer Branding ist es ein zentrales Mittel, um erlebbar zu machen, wofür eine Arbeitgebermarke steht.
Wer seine → Arbeitgebermarke sichtbar machen möchte, muss mehr bieten als reine Information. Menschen interessieren sich nicht nur dafür, was ein Unternehmen bietet, sondern wie es sich anfühlt, dort zu arbeiten. Storytelling liefert dafür die nötige Tiefe – es macht Kultur und Haltung greifbar.
Statt abstrakte Werte zu nennen, zeigt Storytelling, wie diese im Alltag wirken. Statt mit Fakten zu überzeugen, erzeugt es Nähe und Identifikation. Das schafft emotionale Anknüpfungspunkte und macht Marken glaubwürdiger, nahbarer und letztlich überzeugender. Oft stehen Menschen mit ihren individuellen Perspektiven im Mittelpunkt, weniger die zu transportierenden Informationen selbst.
Storytelling erfüllt mehrere Funktionen gleichzeitig: Es erklärt, positioniert, verbindet – und prägt. Es geht nicht nur um schöne Geschichten, sondern um gezielte Kommunikation.
Ein prägnantes Beispiel: Wer Vielfalt nur als Wert aufführt, bleibt abstrakt. Wer hingegen eine Geschichte erzählt, in der Vielfalt sichtbar wird – etwa durch eine persönliche Sichtweise – macht sie erlebbar. Dadurch entsteht ein anderer, besserer Zugang zur Marke. Storytelling hilft damit, Differenzierung und Vertrauen aufzubauen: zwei Kernziele im Employer Branding.
Dann lern uns kennen. Wir erzählen Dir etwas über unsere Werte, was uns wichtig in der Zusammenarbeit ist und welche Kompetenzen wir ins Projekt mitbringen.
Erzählerisches Arbeiten lässt sich in fast allen Kanälen integrieren – vom Social-Media-Post bis zum Karrierefilm. Besonders geeignet sind:
Es gilt: Storytelling ist keine eigene Disziplin, sondern ein Prinzip. Storytelling wirkt überall dort, wo Marken sprechen – wenn es strategisch eingebunden ist.
Geschichten wirken, wenn sie glaubwürdig sind und etwas Persönliches transportieren. Inhalte, die am besten funktionieren:
– Erfahrungen von Mitarbeitenden,
– Herausforderungen und Wendepunkte im Arbeitsalltag,
– Einblicke in Werte, Entscheidungen oder Entwicklung,
– kulturelle Unterschiede, die den Blick weiten.
Was dabei zählt, ist nicht Perfektion, sondern Relevanz und Authentizität. Es muss nicht immer das große Drama sein; oft reicht eine Szene, ein Moment, ein Perspektivwechsel.
Ein häufiger Fehler: Nur Hochglanzbeispiele zu zeigen. Dabei entsteht Wirkung gerade dann, wenn auch Brüche, Widersprüche und Lernprozesse sichtbar werden. Schwäche zeigen und diese in einen positiven Kontext zu setzen – davon lebt die Authentizität Employer Brandings.
Damit Storytelling im Employer Branding glaubwürdig ist und wirkt, sollten die Geschichten nicht ausschließlich von außen aufgesetzt, sondern gemeinsam mit den Menschen im Unternehmen entwickelt werden. Wenn Mitarbeitende aktiv daran beteiligt sind, ihre Perspektiven, Erlebnisse oder auch kritischen Erfahrungen einzubringen, entstehen Inhalte, die echte Nähe schaffen.
Partizipation bedeutet dabei nicht, dass jede Geschichte perfekt formuliert sein muss – im Gegenteil: Gerade die unterschiedlichen Stimmen, Sprachstile und Blickwinkel machen die Erzählungen lebendig und greifbar. Entscheidend ist, dass die Rahmenbedingungen stimmen: Es braucht Vertrauen, Offenheit und ein Format, das Raum für persönliche Beiträge lässt. So entsteht nicht nur ein konsistentes Bild nach außen, sondern auch mehr Identifikation nach innen.
Markenbotschafter:innen geben der Arbeitgebermarke ein Gesicht – und im besten Fall auch eine Erzählhaltung und unterstützen damit das Storytelling im Employer Branding. Sie tragen Geschichten nicht einfach nur weiter, sondern füllen sie mit echtem Inhalt.
Ob als Interviewpartner:in, Autor:in eines Blogbeitrags oder Sprecher:in in einem Video: Entscheidend ist, dass die Rolle nicht künstlich wirkt. Wer ehrlich erzählt, darf Ecken und Kanten zeigen. Wer nur inszeniert, erzeugt Misstrauen.
Der Einsatz von Markenbotschafter:innen sollte also gut überlegt und sinnvoll eingebettet sein – nicht als kurzfristiges Format, sondern als Teil der strategischen Kommunikation.
Auch inhaltliche Schulungen von Markenbotschaftern helfen dabei ein für alle sicheres und stimmiges Kommunikationssytem zu entwicklen, in das die Inhalte, Kanäle und Foprmate bestmöglich eingebettet sind. Nur so gibt der Arbeitgeber die nötige Kontrolle und damit „künstlerische Freiheit“ an die Markenbotschafter:innen ab und schafft gleichzeitig den Rahmen für verlässliche Spielregeln. Damit Inhalte für alle funktionieren sowie strategisch sinnvoll und passend zur Arbeitgebermarke aufgebaut sind.
Gutes Storytelling im Employer Branding verfolgt keinen Selbstzweck, sondern wirkt, weil es klar auf die Markenidentität einzahlt. Eine überzeugende Geschichte besitzt eine erkennbare Struktur mit einem Anfang, einem Wendepunkt und einer Entwicklung. Sie schafft Nähe, ohne aufgesetzt zu wirken, und transportiert dabei einen Ton und Stil, die zur Haltung des Unternehmens passen – sei es sprachlich, visuell oder dramaturgisch.
Wichtig ist außerdem, dass die Geschichte die Werte der Arbeitgebermarke unterstützt und mehr vermittelt als bloße Information. Das entscheidende Kriterium bleibt die Wirkung: Entsteht beim Zuhörenden oder Lesenden das Gefühl, dass hier wirklich jemand etwas Echtes erzählt, oder wirkt die Geschichte wie ein austauschbares Baukastenelement? Nur wenn dieser Eindruck von Authentizität entsteht, entfaltet Storytelling seine volle Kraft.
Nicht alles, was eine Geschichte sein möchte, funktioniert als solche. Häufige Stolpersteine:
– beliebiges Storytelling: Wenn jede Story gleich klingt, verpufft ihre Wirkung.
– künstliches Storytelling: Zu stark inszenierte Inhalte wirken schnell unecht.
– überladenes Storytelling: Wer zu viel sagen will, verliert Fokus und Klarheit.
– von der Marke abgelöstes Storytelling: Gute Geschichten wirken nur dann, wenn sie mit der Marke verbunden sind – nicht daneben stehen.
Kurz: Wer Geschichten erzählt, sollte auch zuhören können. Nur so entsteht eine Erzählweise, die anschlussfähig ist.
Storytelling im Employer Branding wird wirksam, wenn es nicht punktuell eingesetzt, sondern als Prinzip verankert wird. Drei Hebel dafür:
Schon bei der Entwicklung der Arbeitgebermarke mitdenken, welche Narrative sich aus der Unternehmenskultur ableiten lassen.
Prozesse schaffen, die echtes Erzählen ermöglichen – etwa durch interne Redaktionen oder Storyformate.
Regelmäßig Raum für neue Perspektiven schaffen und bestehende Formate erzählerisch weiterentwickeln.
Langfristig entsteht so eine Erzählhaltung, die nicht nur nach außen Wirkung entfaltet, sondern die gesamte Markenkommunikation prägt.
Storytelling im Employer Branding ist weit mehr als ein hübsches Stilmittel. Es verbindet rationale Fakten mit emotionaler Erzählkraft und macht Arbeitgebermarken dadurch lebendig und glaubwürdig. Entscheidend ist, dass Geschichten authentisch sind, die Perspektiven der Mitarbeitenden einbeziehen und eng mit der Markenidentität verzahnt bleiben. Nur so entsteht eine Erzählhaltung, die sowohl nach außen Vertrauen schafft als auch intern Identifikation fördert. Wer Storytelling strategisch verankert, gewinnt ein wertvolles Instrument, um die Arbeitgebermarke nachhaltig zu stärken und sich vom Wettbewerb als Arbeitgeber zu differenzieren.