Die Cakes fordern: Knock-out für Floskeln!

Authentische Kommunikation ohne Floskeln schafft die Basis, um sich vom Wettbewerb wirklich differenzieren zu können. In unserer täglichen Arbeit begegnen uns wahnsinnig viele Floskeln, die wortwörtlich geradezu inflationär benutzt in der Arbeitgeberkommunikation vieler verschiedener Unternehmen auftauchen. Sicher hat jeder schon einmal die Aussagen im Style von „Zukunft gestalten!“ oder „Gemeinsam erfolgreich!“ etc. gesehen. Und? Wer weiß noch, welches Unternehmen diese Aussage(n) getroffen hat? Naaa? Eben. Das ist auch schon der Kern des Problems: so ein Claim oder eine Headline ist absolut austauschbar, nicht differenzierend oder individuell und führt mit Sicherheit zu totalem Desinteresse bei den potenziellen Bewerbenden. Authentizität bietet nicht nur eine Chance, sich im hart umkämpften Arbeitsmarkt zu differenzieren, sondern auch das Vertrauen und die emotionale Bindung der Bewerbenden zu fördern.

Die Problematik der Floskeln

Floskeln haben sich in der Arbeitgeberkommunikation etabliert, weil sie oft als schnelle und einfache Lösung erscheinen, um positive Attribute des Unternehmens zu vermitteln. Aussagen wie „flache Hierarchien“, „innovatives Arbeitsumfeld“ oder „spannende Herausforderungen“ werden so häufig verwendet, dass sie zur Norm geworden sind. Unternehmen greifen auf diese Phrasen zurück, weil sie branchenüblich sind oder aus Bequemlichkeit nicht hinterfragt werden.
Die Konsequenz dieser allgemeinen Floskeln ist, dass die Einzigartigkeit des Unternehmens verloren geht. Wenn ein Unternehmen das gleiche Vokabular verwendet wie alle anderen, wird es für Bewerbende schwer, eine emotionale Bindung zu der Marke aufzubauen. Das Vertrauen sinkt, weil die Botschaften als leer und austauschbar wahrgenommen werden. Die Arbeitgebermarke wird verwässert, was zu einer geringeren Bewerbungsrate führt.

Beispielhafte Floskeln, die ihre Wirkung verloren haben, sind unter anderem:

    • – „Zukunft gemeinsam gestalten“
      – „gemeinsam erfolgreich“
      – „dynamisches Team“
      – „flache Hierarchien“
      – „spannende Herausforderungen“
    Solche Formulierungen klingen zwar positiv, transportieren aber keine konkreten Inhalte und schaffen keine Verbindung zu den Bewerbenden.

Authentische Kommunikation als Differenzierungsfaktor

Authentische Kommunikation bedeutet, klare, ehrliche und individuelle Botschaften zu formulieren, die tatsächlich den Charakter und die Kultur des Unternehmens spiegeln. Unternehmen, die sich authentisch präsentieren, vermitteln nicht nur ein realistisches Bild, sondern bauen auch eine größere Nähe zu potenziellen Mitarbeitenden auf.
Eine authentische Ansprache stärkt die Arbeitgebermarke, weil sie eine emotionale Bindung aufbaut. Bewerbende fühlen sich angesprochen, weil die Botschaften echte Einblicke in die Unternehmenskultur geben und konkrete Informationen liefern, die für ihre Entscheidung wichtig sind. Laut einer LinkedIn-Studie aus 2023 haben 82 Prozent der Unternehmen festgestellt, dass die Qualität ihrer Neueinstellungen deutlich gestiegen ist, wenn sie auf authentische und konsistente Botschaften in ihrer Arbeitgebermarke setzen. Dabei betont die Studie, dass authentische Kommunikation wesentlich zur emotionalen Bindung und zum Vertrauen beiträgt, was besonders bei jüngeren Generationen wie der Gen Z von Bedeutung ist. Diese Zielgruppe legt zunehmend Wert auf echte Einblicke in die Unternehmenskultur und erwartet, dass die externen Botschaften mit den internen Erfahrungen übereinstimmen (Ambassify). Also ist Authentizität auch ein entscheidender Erfolgsfaktor für Konsistenz: wenn Mitarbeitende die Werte und Versprechen des Unternehmens im Alltag erleben, entsteht eine stärkere Verbundenheit und höhere Zufriedenheit.

Entwicklung einer authentischen Kommunikationsstrategie

Um eine authentische Kommunikationsstrategie zu entwickeln, ist es wichtig, die Bedürfnisse und Werte der Zielgruppe genau zu verstehen. Eine gründliche Zielgruppenanalyse ist der erste Schritt, um relevante und echte Botschaften zu formulieren. Welche Werte sind für potenzielle Bewerbende wichtig? Welche Erwartungen haben sie an ihren Arbeitsplatz? Auf diese Fragen sollten Arbeitgeber Antworten finden, bevor sie ihre Kommunikation ausrichten.

Ein wesentlicher Bestandteil der authentischen Kommunikation ist auch das Storytelling für eine (Arbeitgeber-) Marke. Statt Floskeln zu verwenden, sollten Unternehmen echte Geschichten erzählen – Geschichten von Mitarbeitenden, die ihre Erfahrungen teilen, oder Einblicke in reale Projekte und Arbeitsabläufe bieten. Diese Geschichten sind glaubwürdig und emotional, weil sie auf der Wahrheit basieren und die menschliche Seite der Arbeit im Unternehmen zeigen.

Gleichzeitig sollten Unternehmen Übertreibungen vermeiden. Authentizität bedeutet, positiv zu kommunizieren, ohne unrealistische Erwartungen zu wecken. Arbeitgeber müssen die Balance finden zwischen Employer Branding und realistischen Versprechungen. Eine authentische Kommunikation wirkt langfristig nur dann glaubwürdig, wenn sie realistisch bleibt und nicht zu hochtrabende Versprechen abgibt, die im Alltag nicht erfüllt werden können.

Praktische Tipps zur Umsetzung

Um authentische Kommunikation erfolgreich umzusetzen, müssen Unternehmen zunächst ihre eigene Unternehmensidentität klären. Was macht uns einzigartig? Welche Werte und Merkmale heben uns von der Konkurrenz ab? Sobald diese Fragen beantwortet sind, können sie klare Botschaften entwickeln, die diese Einzigartigkeit authentisch widerspiegeln.

Sprachliche Differenzierung ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Unternehmen sollten darauf achten, einen einzigartigen, zu ihrer Kultur passenden Tonfall zu entwickeln, der sich von der Masse abhebt. Statt auf generische Phrasen zurückzugreifen, sollten sie eine eigene „Stimme“ finden, die ihre Werte und Visionen konkret und glaubwürdig vermittelt.

Ein weiterer Schlüsselfaktor ist das Feedback der Mitarbeitenden. Die besten Botschaften sind jene, die aus dem tatsächlichen Erleben der Mitarbeitenden stammen. Regelmäßige Rückmeldungen aus der Belegschaft helfen, die interne Wahrnehmung der Unternehmenskultur zu verstehen und diese in die Kommunikation einzubinden.

Schließlich ist es wichtig, die Kommunikation an verschiedene Kanäle anzupassen. Authentische Kommunikation muss auf allen Plattformen konsistent sein – sei es auf der Karriereseite, in Social Media oder auf Jobportalen. Jede Plattform bietet verschiedene Möglichkeiten, um authentische Botschaften zu vermitteln, sei es durch Geschichten, Videos oder interaktive Inhalte.

Fazit

Floskeln in der Arbeitgeberkommunikation sind nicht nur überholt, sondern schädlich. Sie verwässern die Arbeitgebermarke und führen dazu, dass Unternehmen in der Masse untergehen. Authentische Kommunikation hingegen ist heute unerlässlich, um sich von der Konkurrenz abzuheben und das Vertrauen von potenziellen Mitarbeitenden zu gewinnen. Unternehmen, die auf Klarheit, Ehrlichkeit und echte Geschichten setzen, haben langfristig bessere Chancen, die richtigen Talente für sich zu gewinnen.
Um den ersten Schritt in Richtung authentischer Kommunikation zu gehen, sollten Unternehmen ihre Werte und Einzigartigkeit herausarbeiten, echte Geschichten erzählen und die Rückmeldungen ihrer Mitarbeitenden in den Prozess einbeziehen. Nur so können sie nachhaltig Vertrauen aufbauen und ihre Arbeitgebermarke stärken.